San Diego ist nicht so eine gesichtslose Stadt, wie so viele Städte, durch die wir bei unseren letzten Reisen in den Staaten passiert sind. San Diego ist eine richtig nette Stadt. Klar, sind die großen und berühmten Städte etwas besonderes. Sie werden besucht, Weill sie Magneten sind, es gibt hier weltbekannte Sehenswürdigkeiten, besondere Theater oder die ultimative Küste.

Aber mir fallen sofort Städte ein, in denen wir waren, die weniger bekannt sind und in welchen ich mich richtig wohl gefühlt habe. Da wäre Little Rock, Arkansas oder Louisville, Kentucky. Als Durchreise geplant oder durch den nur grob erarbeiteten Reiseablauf sind Orte wie diese plötzlich angefahren worden ohne sich vorher darüber zu informieren. Und dann bekommt man erst mit, wie nett es hier ist. Es gibt Berichte, welche ich auch noch verlinken werde, sowie diese überarbeitet sind.

San Diego hatten wir bis dato auch nicht auf dem Schirm, einfach, weil uns nie eine Reise hier vorbeigeführt hat. Nun sind wir hier, die Planung war anders, bzw. entstand sie erst am Tag unserer Abreise, im Wartebereich von FraPort, wie ich schon schrieb und diese Planung wurde, rein wetterbedingt auch wieder über den Haufen geworfen, um dann einen anderen Weg zu nehmen.

Ich erwähnte schon, dass der Arches National Park in immer weitere Entfernung rückt…

Seit gestern sind es 778 Meilen, die mich von ihm trennen!

Unabhängiges Reisen macht einfach Spaß und ich würde jedem raten, der in die USA fährt, dies auf eigene Faust und auf keinem Fall über einen Reiseveranstalter zu realisieren.

Wir sind nun also in Süd-Kalifornien. Heute früh haben wir uns das Auto geschnappt, wobei ich gleich anmerken möchte, dass San Diego eine Straßenbahn hat, Trolley genannt, diese nur leider nicht in der Nähe unserer Unterkunft fährt. Also sind wir, so wie es eigentlich jeder Amerikaner tut, mit dem Auto los.

Aber erst nochmal kurz zu unserer Unterkunft. sind wir im DaysInn, Mission Valley untergekommen. Die Lobby sieht super-modern aus, das hielt genau so lange, bis wie Richtung Zimmer gingen. Aber das Wichtigste ist, ob es sauber ist und nichts mehrfüßiges Kleines rumrennt. Es war sauber! Unser Zimmer hatte sogar eine total überdimensionierte Kitchenette mit einem Kühlschrank. Den Strom-Verbrauch dieses Monsters von einem Kühlschrank, möchte ich nicht kennen, denn er kam unserem zu Hause in der Größe relativ gleich. Über Umweltschutz darf man in den Staaten nicht nachdenken.
Es werden weiterhin ziemlich sinnfrei, Autos mit überdimensioniertem Hubraum gefahren. Beim Shoppen bleiben die Motoren teilweise an, denn es könnte ja zu warm im Auto werden, wenn die Sonne raufscheint und gegessen wird weiterhin von Styropor-Tellern und Plastikbesteck! Ich könnte regelmäßig Schnappatmung kriegen!

Aber zurück:

Ziemlich nette Anlage, wir haben ein Zimme rund konnten wieder das Fenster aufschieben, das ist nicht immer möglich, aber sehr angenehm, denn warum sollte ich eine A/C einschalten um “gefilterte” Frischluft von draußen zu bekommen, wenn ich nur das Fenster zu öffnen brauche? Hier konnten wir zwei Nächte gut aushalten.

Also, wie schon erwähnt, alles soweit super, aber irgendwas muss ja sein. Hier möchte ich den Frühstücksraum erwähnen. Das war schon krass. Erst mal mussten wir ihn suchen, denn im Keller hatten wir ihn definitiv nicht vermutet. Da war er aber. Hier ein Foto:

Zugang zum Frühstücksraum, das schien mal eine Art überdimensionierte Abstellkammer gewesen zu sein. Kein Fenster, aber man konnte sich gut vorstellen, wie der Hausmeister hier früher Kram untergebracht hat.

Tür geschlossen…

Wir sind anspruchslos, nur bei der Hygiene nicht, also war alles gut, bis wir zum Kaffe kamen! Ausgewiesen mit “Fresh Gourmet Beverage”. Siehe Foto, das ist KEIN Kaffee!

Unser erstes Ziel heute, war “BLICK Arts Material”


Nach dem NICH-Kaffee und der Aufnahme von zuviel Zucker für den Tag, sind wir los. Das Töchterchen hat herausgearbeitet, dass DER ultimative Künstlerbedarf auch in San Diego zu finden ist. Und so wurde uns eine überschaubare, Wunschliste für “BLICK art materials” übermittelt. Es gibt z.B. Künstlerfarben, die in Deutschland hergestellt werden, aber dort partout nicht zu erwerben sind. Darüber habe ich im Februar schon den Kopf geschüttelt, als ich mit Sanja, spezielle Farben Made in Germany über den Großen Teich nach Deutschland zurückimportiert habe. Das ist dann ein Re-Import… Unsere Suche nach einem

der beiden BLICK art materials-Filialen San Diegos führte uns auf den Campus der San Diego State University (SDSU). Hier durften wir allerdings feststellen, dass diese Filiale Sommerpause hat, die Betonung liegt auf “PAUSE”, seit dem 8. Mai, bis in den Herbst hinrein, ist die Hütte dicht! Hm, Künstler sind doch ein leicht merkwürdiges Völkchen…

Auf dem Campus der SDSU

Filiale #2 liegt in Downtown, genauer gesagt, in Little Italy. Wir fanden den Laden, ich erwarb einen Teil der töchterlichen Begehrlichkeiten, diesmal keine deutsche Ware, dafür aber Britische und Japanische.

In Downtown nahmen uns die Zeit, Kaffee zu trinken, Leute zu beobachten und ein paar Fotos zu machen. Hier bestätigte sich der erste nette Eindruck San Diegos. Natürlich kann nicht alles positiv sein, auch hier gibt es andere Ecken, natürlich leidet auch diese Stadt unter allen negativen Einflüssen, die unsere Zivilisation und besonders diese sog. Erste Welt mit sich bringt. Trotzdem, diese Stadt hat Charakter, ich vermute, ein wichtiger Grund dafür ist, dass es eine Studenten-Stadt ist, das prägt. Man schaue z.B. nur nach Ilmenau in Thüringen, oh Gott, was wäre das für ein verschlafenes Städtchen, wenn hier KEINE Technische Universität wäre, die der wesentliche Grund für die Technologie-Region Ilmenau ist.

Hier sehen wir zum ersten Mal eScooter in einer anderen Dichte, als wie wir es von zu Hause kennen. In Berlin sind noch nicht viele unterwegs, das wird sich vielleicht mal ändern. Die Teile stehen auf ausgewiesenen Flächen ordentlich herum. Es funktioniert mit einer App und ist echt preiswert. Bestimmt eine super Alternative zum Auto und auch zur Trolle-Bahn, die ja nicht alle Ecken erreichen kann. Für einen Dollar kann man sie sich ausleihen und wenn ich die Beschreibung richtig interpretiere und soweit fahren, wie man möchte. Ich denke, wenn man ‘ne Pause macht, dann darf man erneut einen Dollar löhnen.

Und überall dieses lilafarbene Fliedergedöns…

Der Flughafen liegt sehr zentral, im Takt weniger Minuten kommen Flugzeuge an. Es herrscht aber nicht dieser Heidenlärm, wie in Berlin, wenn eine Flugzeug über den Kurt-Schumacher-Damm donnert, der Lärm bleibt aus, es ist erträglich und irgendwie auch faszinierend, zu sehen, wie diese riesigen Maschinen hinein schweben.

Das ist schon etwas merkwürdig, mit den vielen Fliegern, trotzdem hat uns Down Town gut gefallen. Um die Sache abzurunden, sind wir noch zur Beach (Mission Beach) gefahren. Der Weg dorthin führte uns am westlichen Teil des Hafens vorbei, hier liegt (natürlich) ein riesiger Flugzeugträger. Wäre auch verwunderlich mal kein Kriegsgerät zu Gesicht zu bekommen… Die USS Midway ist außer Dienst gestellt und dient als Museum. Vielleicht was für andermal, wenn’s der Junior sehen mag. In den Oktoberferien sind wir mit den Kindern erneut an der Westküste. Start dann San Francisco (immer die Stadt, wohin die besten Ticketpreise einen führen). Da auch hier erst ein ganz grober Plan existiert, kann es sein, dass San Diego dann mit auf der Route liegt. Es war ziemlich kühl, an der Beach, so dass wir nicht sehr lange verweilten, wir wollten ja auch nur etwas Meeresluft schnuppern.Noch mehr Flugzeuge im Landeanflug, diesmal aus Little Italy gesehen.

Am Hafen, der Airport in unmittelbarer Nähe…

Morgen geht es nach Los Angeles. Abends werden wir im Flieger sitzen. Ich weiß noch nicht, ob ich dann noch etwas weltbewegendes zu schreiben habe.

Mal sehen…

Das war ein kurzer Tripp, wir haben neues gesehen, tolles gesehen. Im Oktober werden wir, wie schon erwähnt erneut herkommen, dann mit den Kindern.