Ich liebe es, Städte zu Fuß zu erkunden. Wenn immer es möglich ist, vermiede ich den Nahverkehr oder deren Äquivalente. Hier wäre es das Tuk-Tuk. Klar geht das nur in kleinerem Radius mit dem Umherlaufen.
Trotzdem, die Sichtweise ist eine komplett andere. Und ich bin mir sicher, dass ich von der Perspektive eines Tuk-Tuks aus viele nicht so intensiv wahrgenommen hätte.
Meine Strecke betrug ungefähr 15 Kilometer und ich legte ein paar Pausen ein. So musste ich z.B. unbedingt in ein Katzen-Café einkehren.


Das sind so die kleinen Hindernisse, die ich immer mal wieder entdeckt habe. Keine Ahnung, wie man hier mit Beeinträchtigung leben könnte. Eigentlich gar nicht.
Ein anderes Thema sind die zugeparkten Bürgersteige. Erst mal scheint es wirklich nur große Autos zu geben, ich habe bis dato nicht einen Kompakt-Wagen gesehen! Und diese stehen hier! Teilweise sind sogar Parkflächen eingezeichnet. Eigentlich bewegt sich jeder motorisiert, wob es kaum Busse gibt. Tuk-Tuk, Moped und Auto. Die Luft ist entsprechend. Dagegen ist die Berliner City zur Rush-Hour luftmäßig gesehen fast ein Paradies (ich hätte nie gedacht, sowas mal zu äußern). Aber ich habe echt Angst, wie das weitergehen soll. Ich habe wirklich noch nie solch eine Luftverschmutzung erlebet, und die besteht hier über den gesamten Tag.



Das folgende Foto entstand, als ich auf einem nicht zugeparktem Bürgersteig lief und dem hier fahrenden Moped Platz machen musste…

Vor einem Markt sah ich dann diesen Moped-Parkplatz. Nur um zu zeigen, welche Unmengen an motorisierten Zweirädern alleine vor einem Markt parken können. Immerhin wurden sie draußen gelassen. Bei meinem ersten Markt-Besuch hatte ich ja erlebt, wie diese Maschinen durch die schmalen Gänge gefahren (nicht geschoben) wurden).

Ein kurzes Video gibt vielleicht einen Einblick, wie krass der Straßenverkehr hier ist:
Ich hatte vorher Google befragt, ob es hier in Phnom Penh ein Katzen-Café gäbe. Ich fand sogar drei. Eins ist bewertungsmäßig nicht gut, das andere lag nicht auf meiner Strecke, so habe ich mich für “Ministry of Cat” entschieden.
Hierzu gibt es einen eigenen Beitrag, der hier abrufbar ist.
Besuch des S-21, Tuol Sleng Genocide Museum
Keine Fotos, ich habe keine gemacht. Diesen Ort zu fotografieren fand ich unsensibel. Es waren Besucher hier, die alles fotografiert haben, selbst Fotodokumente, die ich kaum ertragen konnte, von der dargestellten Szene.
Ich habe dieses Museum besucht. Die Geschichte der Khmer Rouge ist mir nicht ganz unbekannt, da ich schon einiges gelesen hatte und Dokus gesehen habe.
Dieses Museum habe ich nur zu ungefähr 30% angeschaut, dann musste ich abbrechen. Es ist einfach zu heftig, welche Bilder zu sehen sind. Jeder der herkommt sollte vorbereitet sein. Und NEIN, es ist kein Spot der auf irgendeine Bucket-List gehört, den man gesehen haben muss. Dies ist ein Ort der Erinnerung, ein Ort der das Vergessen verhindert, ein Ort der aufklärt. Es müssen keine Touristen-Busse vorfahren und Menschen ausspucken, die einfach nur eine Tour gebucht haben, weil man dort gewesen sein muss. Als ich das Areal verließ, kam prompt die Frage von einem Tuk-Tuk-Fahrer, ob ich nun zu den Killing-Fields wollte. Ich war schockiert. Es gibt demzufolge Menschen, die wirklich eins nach dem anderen einfach besuchen und dann abhaken? “Bin dagewesen.”, “Kann ich zu Hause erzählen.”
Nein, die Killing Fields habe ich für mich abgewählt, schon im Vorfeld. Dieses ehemalige Gefängnis gibt ausreichend Informationen.
Das Tuol Sleng Genocide Museum ist es wirklich Wert hinzugehen. Vorher mit der Thematik auseinandersetzten.
Ich war mit meiner Freundin am Tag davor in einem Dokumentationszentrum, dem Bophana Audiovisual Resource Center. Sehr gut sortiertes Archiv, man kann Dokus schauen, sich auf die Thematik vorbereiten. Auf jeden Fall eine Empfehlung. Kein Eintritt, aber bitte eine Spende.
Noch ein Tipp, das Tuol Sleng Genocide Museum kostet 5.- bzw 10.- Dollar, nur cash und nur mit 1-, 5- oder 10.- Dollar-Noten bezahlbar.