Ich bin erstaunt, dass es so scheint, dass fast alle, die hier unterwegs sind über gebuchte Tagestouren bestimmte Sehenswürdigkeiten erreichen. Nun habe ich vor zwei Tagen eine gebuchte Tour gemacht, und über diese hier nicht sehr positiv berichten können. Trotzdem fand ich es erstaunlich, vor Ort junge Menschen wieder zu sehen, die ich z.B. mit Rucksack am Airport zu ersten Mal sah. Das kenne ich von meinen Reisen anders. Diese Touren sind sonst eher was für das nicht-Rucksack-Klientel…
Ich bin verwöhnt aus Kambodscha, mit der Grab-App konnte ich mir ganz mühelos ein Transportmittel ordern, und wurde überall hin gefahren. Ich schrieb schon darüber, dass ich Fan bin. Das ist hier nicht so einfach. Grab funktioniert in Laos nicht, es gibt ein Äquivalent, die Loca-App. Sie erscheint von der Aufmachung ähnlich, da ich eine laotische Rufnummer über meine Sim-Card habe konnte ich einen Account erstellen. Alles ähnlich, wie bei Grab. Die App ist auch in Englisch verfügbar. Mein erster Versuch einer Nutzung, scheiterte an einer Meldung, dass mein Pick-Up Point nicht verfügbar sei…und dabei belies ich es erst mal. Für meinen morgigen Plan werde ich einen erneuten Versuch starten und berichten.
Aber nun zurück zum Thema, mit welchem ich begonnen hatte. Statt der Luca-App eine Chance zu geben, war ich gestern erneut mit einer gebuchten Halbtages-Tour unterwegs. Diese Entscheidung fiel, da ich gerade nicht alleine unterwegs bin. Das Hauptziel waren die Kuang Si Wasserfälle. Die Tour an sich war gut. Der Guide war sehr engagiert, es wurden viele und gute Informationen vermittelt. Trotzdem werden diese Touren eine Ausnahme für mich bleiben. Das Hauptziel waren o.g. Wasserfälle.
Hier angekommen war ich erst mal der Meinung, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben. Großer Parkplatz, Meanderbänder an den Ticket-Verkaufsstellen. Großes Einlass-Tor.

Hier sogar mit QR-Code-Scanner ausgestattet (wie in Bahnhöfen), allerdings waren diese außer Betrieb oder wurden aus einem anderen Grund nicht genutzt.

Dafür gab es einen Tisch, mit einer Person und einer großen Schere. Hier wurde unser Ticket erstens gekürzt und zweitens erhielt es einen zusätzlichen Einschnitt. Ob das einem Code gleichkam, weiß ich nicht. Die Entwertung wäre mittels Abschnitte ausgereicht. Egal und eigentlich total unwichtig, aber das sind meine Gedanken. Wir durften passieren, es war voll (für meine Verhältnisse) aber nicht überfüllt. Um zu den Wasserfällen zu kommen liegt nun ein Fußweg vor einem. Nach einiger Zeit gibt es eine weitere Ticket-Kontroll-Stelle. Hier waren zwei normale Büro-Locher auf dem Tisch platziert. Gestern durfte ich den Einsatz dieser Büroutensilien im Bereich der Ticketentwertung schon einmal bewundern. Am Tag zuvor waren wir zum Sonnenuntergang auf dem Phou Si Hill, hier sah ich zum ersten Mal diese installierten Code-Scanner-Barrieren, allerdings außer Betrieb und dafür ein aufgestellter Holztisch, ausgestattet mit Büro-Locher. Dieser Locher wurde genau so eingesetzt, dass der auf dem Ticket aufgedruckte QR-Code gelocht wurde. Ich war beeindruckt, ob der Treffgenauigkeit, der Ticket-Entwerterin. Nun stehe ich also vor diesem Ticket-Abfertigungs-Tisch in Kuang Si. ZWEI Locher stehen bereit und ich habe keine Ahnung was uns erwarten wird. Die Enttäuschung kam aber sofort, denn uns wurden unsere Tickets wurden einfach nur weggenommen!
Zurück zu dem Wichtigen, weswegen ich hier bin. Die Wasserfälle! Zuerst war ich nicht mehr sicher, ob das eine gute Idee war, den Trip hierher zu planen, später relativierte sich das zum Glück. Klar waren wir nicht alleine, geht ja auch gar nicht, wir sind zu einem Touristen-Magnet gefahren. Aber erstaunlicherweise verliefen sich die menschen etwas. Erst gäbe es Moon-Bears zu gucken. Hier befindet sich ein Rescue Center.
Die Wasserfälle dann sind erstaunlich schön, das hätte ich nicht erwartet. Mein erster Gedanke war, dass es mich an Semuc Champey [ich werde den entsprechenden Reisebericht hier verlinken, er muss noch fertig überarbeitet werden] in Guatemala erinnert. Natürlich kommt die Größe nicht dem gleich, aber das klare türkisfarbene Wasser, die Pools, sehr ähnlich. Das Wasser ist erfrischend kalt, einige waren hier schwimmen, ich nicht, die Füße im Wasser haben mir gereicht.
Alles in allem ein netter Ausflug, man ist nicht alleine, das darf man auch nicht erwarten. Die Wasserfälle sind wirklich schön. Es gibt die Möglichkeit, einen Weg mit über 500 Stufen zum sog. “The View” zu erklimmen. Hierzu kann ich nichts schreiben, da die Zeit nicht Gericht hat. Das ist eben die Krux, wenn man nicht auf eignen Faust unterwegs ist, sondern an Zeitpläne gebunden ist. Trotzdem war es ein guter Vormittag.
In der Nähe befindet sich ein Butterfly-Center, der genaue Name wird noch nachgepflegt. Dieses habe ich morgen auf dem Schirm, dann aber via Luca-App. Ich werde berichten.
Hier ein paar Eindrücke:








Das hier kann eventuell hilfreich sein, wir haben diese Karte erst bei Verlassen des Areals entdeckt.

Nachmittags und abends bin ich noch etwas durch Luang Prabang gelaufen. Im Bericht vom 23. März hatte ich schon über die Tatsache der Beflaggung geschrieben (siehe hier).
Heute nun habe ich auf der anderen Straßenseite zwei Schulkinder gesehen, beide in weißen Blusen/ Hemden und mit Halstüchern in rot und blau! Ehrlich die beiden waren mir Pionier-Uniform bekleidet, wie früher in der DDR! Ich habe keine Fotos gemacht, das habe ich nicht drauf Menschen einfach abzulichten, erst recht keine Kinder, ich würde erst die Eltern fragen wollen. Also leider kein Beweisfoto. Allerdings hat sich ein paar Minuten später ein anderer Junge vor mir materialisiert. Diesen habe ich von hinten fotografiert, damit bin ich fine, da kein Gesicht zu erkennen ist.

Mich gruselt es etwas sehr, wenn ich sowas sehe und die Erinnerung an früher wach wird. Leider konnte ich immer noch nicht herausarbeiten, wie fest diese Ideologie hier verankert ist. Ob die Bevölkerung dahinter steht, ob es ein Pflichtding ist. Es sind einfach die sprachlichen Barrieren, die mich nicht wiederkommen lassen.
Der Tag ging entspannt zu Ende, ein nettes Abendbrot mit Blick auf den Mekong rundet diesen Tag perfekt ab.
Noch zwei Fotos und dann geht es morgen weiter….

