Wir haben gestern auf unseren Weg nach San José (ca. 70 km südlich von San Francisco) einen Stopp in Cupertino eingelegt. Ganz klar warum, wer mich kennt, weiß dass hier nicht nur eine gewisse Abhängigkeit zu diesen digitalen Geräten mit dem angebissenen Apfel besteht. Den anderen Grund kennen Insider;)

Cupertino: ganz normale ziemlich unspektakuläre Stadt. Leider kommt nicht in den Apple Park hinein, es gibt nicht mal einen Blick darauf. Das hätte mich schon interessiert. Wird wohl nur etwas, wenn ich eine Einladung zu einer Keynote habe und das ist mehr als unwahrscheinlich.

Es gibt ein sogenanntes Visitor Center, mit Apple Store, einem CNC-gefrästen Modell des Heiligtums. Das Material fässt sich wie ein Mac mini an, also Aluminium. Zusätzlich zum Apple Store gibt es ein Café mit tollen Sitzmöglichkeiten. Hier verweilt man gerne ein Stündchen.

Mein Matscha hat ‘nen angebissenen Apfel bekommen!

Nett hier, draußen unter den Bäumen kann man sitzen…

Es ging weiter nach San José, günstiges Motel. Es war ein bisschen merkwürdig hier, wie haben überlebt, haben noch alle Organe und sogar unser Gepäck. Es gab ein Continental Breakfast, das ist immer wieder spannend, was einem dort erwartet. Heute habe ich etwas Wasser für mein Instant Oatmeal gesucht und ich wurde aufgefordert, mir am Automaten draußen eine Flasche Mineralwasser zu ziehen. Das ist eine neue Qualität. Es war hier nicht möglich, eine Kanne Wasser hinzustellen? Zum Schluss, zeigte mir der Herr, wie ich warmes Wasser aus dem Kaffeeautomaten erhielt. Dieser war dafür nicht vorgesehen. Ein Klappe wurde geöffnet und dann irgendwo rumgestellt. Heißes Wasser floss in meine mit Haferflocken Gefüllte Schale. Es war kein reines Wasser, sondern hatte Kaffeebeimengung, aber das war mir egal. Ich sagte mir, das Wasser war heiß, damit ist wahrscheinlich alles abgetötet und essen wollte ich auch etwas.

Unser Plan heute war, zur Golden Gate Bridge zu fahren und hier vom Welche Center aus zu Fuß über die Brücke. Ob wir zurücklaufen müssten oder drüben ein Waymo Robotaxi nehmen können wollten wir dort herausarbeiten. Waymo sind autonom fahrende Taxis, das wollten wir auf jeden Fall probieren.

Aber es kam anders. Auf dem Highway meldete das Auto, dass der Reifendruck nicht nur nicht stimmt, sondern von jetzt auf gleich “low” ist. Es war auch auch zu merken, dass es sich anders verhielt. Was tun? Nächste Ausfahrt, und nach ca. 200 Metern konnten wir vor einer Grundstückseinfahrt gefahrlos anhalten und auch stehen. Der Reifen war platt, die Felge zum Glück noch nicht gekillt. Hier konnten wir das Auto nicht aufbocken, da der Boden zu weich war. Wir entschieden uns die Bewohner des Wohnhauses zu stören, um eventuell auf deren Grundstück den Wagenheber sinnvoll nutzen zu können. Was wir jetzt erlebt haben, bestätigt das was ich schon versucht habe vorher zu beschreiben.

Ein Herr Mitte 40 kam zur Tür und stellte sich sofort vor. Da eine Ducati vor seinem Haus stand, hatten er und mein Sohn (Motorrad-Fan!) sofort ein Gesprächsthema. Und natürlich können wir auf sein Grundstück. Es ging noch weiter, er suchte eine feste Unterlage, bockte das Auto auf und zum Schluss hatten wir dieses alberne Notrad innerhalb kürzester Zeit installiert. Wir sind kaum zum Helfen gekommen. Nett, hilfsbereit, tolles Gespräch, tolle Erfahrung.

Das Notrad ist vom Durchmesser kleiner! Keine Ahnung, ob dass wirklich so sein soll, eigentlich müsste das Auto jetzt wie ein alter Tisch kippeln, machte es natürlich nicht, aber der Fahrkomfort ließ schon erheblich nach. Ein permanentes Gegenlenken war notwendig. Dazu steigt bei Nissan wohl sofort der Tempomat aus, wenn ein Rad nicht mehr vom System erkannt wird. Der Nissan dachte wohl, dass wir nun dreirädrig unterwegs seien.

Die Nutzung des Tempomat wäre aber in dieser Situation, in der man max. 50 Meilen/Stunde fahren soll echt hilfreich gewesen.

Das linke Hinterrad scheint zu fehlen, zumindest war das die Information, die hier geliefert wird

Zu klein!

Wir änderten unseren Plan, die Golden Gate Bridge wollten wir nicht riskieren, es fuhr sich wirklich bescheiden. So setzten wir unseren Weg fort und überquerten die Bucht über die San-Mateo-Hayward-Bridge.

ich sehr beeindruckend. Golden Gate muss dann irgendwann nachgeholte werden.

Wir sind auf dem Weg zu Flughafen, das wir heute noch nach Chicago weiterfliegen. Morgen in aller Frühe werden wir dort sein und noch drei Tage diese Stadt unsicher machen können.

Die Rückgabe des Mietwagens gestaltet sich ganz unproblematisch. Ich hatte erwartet, dass wir nun schildern müssten was genau passiert sei und ich definitiv irgendeine Selbstbeteiligung zahlen müsste. Aber was ist geschehen? Da wir den Service nicht kontaktiert haben, sondern eine Notreparatur durchgeführt haben, wurden und 60.-$ des Mietpreises erlassen. Einfach so. Keine Diskussionen, keine Sprüche, man hätte ja aufpassen können, nichts, ungefragt ein Entgegenkommen.

Das war es für heute.