Ich habe mir heute früh um 4:30 Uhr via Grab-App ein Tok-Tuk bestellt, mit diesem habe ich mich bis zum Western Entrance, also Rainbow Bridge bringen lassen. Das ist der Eingang, den ich auch vorgestern genutzt habe und wo ich wusste, dass ich hier den Sonnenaufgang zu sehen bekomme.
PlusCode für die drop-off Stelle: CV74+384 Krong Siem Reap
What3Words: ///trail.elated.zoos
Natürlich war das dem netten Herren suspekt, dass ich nur aussteigen wollte und nicht bereit war, von ihm vermittelt einen Guide zu nehmen. Trotzdem, ich bin alleine weiter. Ticket gescannt, und Richtung Brücke gelaufen. Ich war etwas froh über meine kleine GoPro-Lampe, die ich eingesteckt hatte, denn es ist wirklich stockdunkel. Heute war ich ca. 10 Minuten früher, als vorgestern hier, sehr wenig Menschen, die den Marsch antraten. Auf die Brücke durften wir noch nicht, die war noch mittels quergezogenem Seil geschlossen. Bis Punkt 5:00 Uhr, dann ging es weiter durch die Dunkelheit. Ich kannte zum Glück den Weg und die wenigen um mich rum wohl auch. Am optimalen View-Point angekommen, ergatterte ich sogar einen Platz auf der kleinen Platzform, die hier steht, d.h. ich konnte mich ganz entspannt vorne hinsetzen und die Beine baumeln lassen. So verbrachte ich die nächsten beinah zwei (!) Stunden. Es war toll, einfach nur genießen und hin und wieder ein Foto machen.
Auch wenn sich die Motive wiederholen, poste ich hier eine kleine Galerie des Sonnenaufgangs von heute:
Die Geschichte der Khmer ist wirklich interessant und mir war nicht bewußt, welche Macht das Khmer-Imperium einst hatte. Aber Reisen bildet ja, ansonsten hier noch ein Link zu Wikipedia zum Nachlesen.
In meinem Reiseführer, so ein kleiner von MarcoPolo, der mir irgendwie zulief lese ich folgendes: “Die Macht des Khmer-Imperiums erklärt sich durch die damalige Beherrschung des Wassers und die kluge Ausnutzung der Monsunzeiten. Die Khmer-Könige ließen erstmals gigantische Wasserreservoirs anlegen, um die Felder der rund 80.000 Bauern auch in der Trockenzeit bewässern zu können. In der Regenzeit füllten sich die Becken mit bis zu 40 Mio. m3 Monsunwasser. […]” (MarcoPolo 2025, 6. aktualisierte Auflage, S. 90f). Und ich habe mich noch nie zuvor damit beschäftigt.
Ich habe mich heute mehrere Stunden nur in Angkor Wat aufgehalten, was der größte Tempelkomplex auf der Welt ist. Vorgestern hatte ich die Möglichkeit, ein paar andere Tempel zu sehen. Nun gebe ich ehrlich zu, dass mich eher das Dasein dieser Bauwerke beeindruckt. Fragen z.B., wie das mit den damaligen Hilfsmitteln überhaupt erbaut werden konnte. Ich bin nicht so ganz die Person, die hier auf Geschichte aus ist. Deshalb gibt es auch teilweise umkommentierte Fotos, die einfach nur Imposanz oder Schönheit oder ähnliches zeigen.
Und hier kommen schon wieder ein paar Fotos:
Auch hier in den Tempeln waren Wasserreservoirs eingebaut, wie auf den folgenden zwei Fotos zu sehen ist.


Zu der mächtigen und wunderschönen Bauweise, ist an viele Stellen eine unglaubliche Akribie zu entdecken. Die Fenster sind mit Streben ausgestattet, die wie gedrechselt aussehen, sind aber aus Sandstein. Reliefs oder Ornament (ich habe keine Ahnung, ob einer dieser Bezeichnungen stimmt) habe ich immer wieder gefunden.
Nach fünf Stunden vor Ort hatte ich genug und suchte den Ausgang. Es ist sehr, sehr beeindruckend und irgendwann will das menschliche Gehirn nichts aufnehmen (zumindest meins)…